Von San Xiao - Melide

 

17. Tag, 20. Oktober 2010, 12 km
66 - 54 km vor Santiago

 

Wie bei der Feldprozession in Oberbayern
 

Gestern haben wir uns in der schönen Herberge “O Abrigdoiro” einquartiert. Wir hatten Glück, wir haben noch ein Dreibettzimmer bekommen. Alle anderen Betten waren durch “Edelpilger” aus Dänemark und Schweden belegt. Edelpilger sind Peregrinos, die mit dem Rucksack zu Hause starten, diesen dann aber von Unterkunft zu Unterkunft mit dem Taxe befördern lassen, wobei sie natürlich auch die Betten vorbestellen.
Wir haben uns aber gut mit ihnen verstanden. Nach dem leckeren Abendessen kam es noch zu einem kleinen Sängerwettstreit. Die Dänen und Schweden sangen ihre Lieder und wir hielten dagegen. Am Ende studierten wir mit ihnen noch das Halleluja von Taize ein. Das war dann der gelungene Abschluss des Abends.


Wie bei der Feldprozession

20.10.2010
Beim Frühstück in der Bar hörten wir schon von draußen das “klick, klack; klick, klack" der Pilgerstöcke. Es waren schon viele Pilger früh unterwegs.
Nun ist das eingetroffen, was viele Pilger befürchtet haben. Auf den letzten 100 km wird es voll werden. Viele Spanier wollen sich noch im heiligen Jahr ihre Compostela holen und dafür müssen sie die letzten 100 km im Pilgerbüro nachweisen. Es sah heute auf dem Weg manchmal so aus wie bei einer Feldprozession in Oberbayern.

Nun sind plötzlich fast nur noch solche Edelpilger unterwegs. Die große, schöne Camino-Familie gibt es nun nicht mehr. Kaum einer der mit mitleidigem Lächeln an einem vorbei zieht grüsst noch mit einem “beun camino”. Alle sind hastig, als laufen sie um ihr Leben. Wir lassen sie laufen und laufen heute selber nur 12 km bis Melide.

Wir haben uns in der Herberge neben der kommunalen Herberge einquartiert. Ich denke da werden wir für heute Nacht wohl unsere Ruhe finden.

Heute Mittag saßen wir in Melide in dem Cafe an der Kreuzung in der Sonne. Genau so war es vor einem Jahr, als ich hier den “rustikalen Hans” der seine Freunde Willi und Josef verloren hatte, mit denen ich Tage zuvor gelaufen bin, kennen lernte. Herzliche Grüsse an Euch in Oberösterreich.

Das Wetter ist nach vie vor schön, wobei es am Abend und in der Frühe doch schon recht kalt ist.
Samstag wollen wir in Santiago sein.

6 Antworten auf “Wie bei der Feldprozession in Oberbayern”

  1. Armin Schwerdt sagt:                                                                    Ein Mitpilger aus 2009
    20.10.2010 bei 17:56

Lieber Karl,
bei Deinen Schilderungen über die Pilgerscharen kann man ja froh sein, im heiligen Jahr nicht zu pilgern.

Ademas buen camino
Peregrino Arminius

  1. Jürgen sagt:                                                                                Mein Sohn Jürgen
    20.10.2010 bei 19:58

So, dann habt ihr es ja fast geschafft.
Genießt die letzen KM.

Gruß aus Köln

  1. Norbert und Maria Biewald sagt:                                                    Unsere Sangesschwester und -bruder
    20.10.2010 bei 22:04

Hola, Ihr lieben Peregrinos,

jetzt wird es Zeit, dass wir uns auch mal melden. Ihr habt es ja fast schon wieder geschafft. Stramme Leistung. Wir wünschen Euch einen guten Endspurt.
Liebe Grüße und einen Buen Camino sollen wir Euch auch von unserem gemeinsamen Italien-Reiseleiter Thomas ausrichten.
Bis bald, Maria und Norbert

  1. Hans (der rustikale Österreicher ;-)) sagt:                                    Der rustikale Hans aus Oberösterreich
    21.10.2010 bei 00:27

Liebe Ursel und Karl-Heinz!
Schön, dass du an mich (uns)gedacht hast. Damals war es aber bestimmt um einiges wärmer in Melide als jetzt, oder?

Wünsche euch alles erdenklich Gute für die letzten Kilometer, buen Camino!!

Viele liebe Grüße,
Hans

PS. auf dem Camino geht keiner wirklich verloren ;-)

  1. Macke sagt:                                                                            Unsere Kinder aus Düsseldorf
    21.10.2010 bei 10:15

Alles Gute zum Namenstag wünschen
Macke, Cordu und Lotte

  1. Sr. Maria Bertilde sagt:                                                            Schwester Bertilde aus Südkorea,
    21.10.2010 bei 14:57                                                               eine ehemalige Mitschülerin in der Volksschule Oer
     

Liebe Ursel, lieber Karl-Heinz,

danke für all all Eure Berichte.
Diese Mail schreibe ich, um Ursel zum Namenstag zu gratulieren. In der heiligen Messe habe ich besonders an Dich gedacht. Wie heute hast Du deinen Namenstag gewiss noch nie gefeiert. Da die heilige Ursula auch eine große Wallfahrt von England nach Rom gemacht, wird Sie Dir gewiss reiche Gnaden erfleht haben und weiter schützend an Deiner Seite sein. - So wünsche ich Dir mit Karl-Heinz und mit allen, mit denen Ihr auf dem Camino seid, noch einen frohen Tag.
Hier in Korea geht der 21. Oktober dem Ende zu.

Mit herzlichen Grüßen

Euere Schwester Maria Bertilde, SND



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