Ein Bootstörn auf der Mecklenburger Seenplatte
Vom 16. bis 23.04.2004

Ein Bericht von Ulli Mai

 

Unser Bootstörn in diesem Jahr sollte nach Mc. Pom. gehen. Karl-Heinz hatte im letzten Jahr seine Varianta, ohne Mast, auf den Trailer geladen und hat diese Gegend in Augenschein genommen. In glühenden Farben hat er seine Eindrücke geschildert und das Interesse für diese Landschaft in uns geweckt.

Eine Motoryacht wurde für die Zeit vom 16.04. bis zum 23.04.gechartert. Dieses Schiff war 12,80 Meter lang, 4,20 Meter breit hatte Platz für 6+2 Personen und war mit 120 Ps auf 6 Zylindern ausreichend motorisiert. Die Yacht war mit 2 Duschen, 2 Toiletten, einer kompletten Küche, räumlich eingerichtet. Außerdem hatte sie eine Bugschraube. Elektrischer Kompass, Tiefen-, Geschw.- Messgerät (Diese Geräte haben sehr selten funktioniert) 220 Volt Installation Audioanlage/TV/Sat waren auch vorhanden.

Dieses Interieur war ausreichend vorhanden, nur unsere Crew bereitete uns Kopfzerbrechen. Manfred, unser Stubenältester konnte aus familiären Gründen nicht bei uns sein. Karl-Heinz hatte Schwierigkeiten mit seinem Herzen. Horst hatte Ärger mit seinem Darm, und musste vor der Operation einen Herz-Schrittmacher implantiert bekommen. Doch Gott sei Dank, beide konnten bis zur Abreise repariert werden. Zwei neue Mitfahrer sind dann zu uns gestoßen. Horst’s früherer Arbeitskollege mit Namen Eckhart und der Beherrscher des Hafens vom SCW. Unser Hafenmeister Walter.

Zu einer Vorbesprechung hat uns Karl-Heinz zu sich am 11.03.2004 eingeladen. Wer fährt, wer mit wem und wann wir uns treffen, haben wir dabei ausgiebig besprochen. Für den Rest ist unser „chef de cuisine“ auf eigener Anordnung zuständig.

Am 16.04.2004 wollten wir uns so gegen 6 Uhr am Morgen bei Karl-Heinz treffen. Vor lauter Aufregung war mein Schlaf um 4 Uhr beendet. Die Folge war, eine halbe Stunde zu früh standen meine Frau und ich vor der Tür in Oer-Erkenschwick. Das Erwachen der Natur in der Ruhe der Oderstrasse entwickelte sich zu einer schönen Einstimmung für unseren Törn. Der Horizont wurde langsam heller. Die Vögel sorgten dafür, dass die Ruhe in der Natur unterbrochen wurde. Für mich ein fremdes Erlebnis, denn in meiner Wohnung bekommt man davon weniger zu hören. Es kann auch daran liegen, dass ich um diese Zeit als Privatier noch meiner gepflegten Ruhe nachkomme. Nach und nach trudelten die Crewmitglieder ein, und ab ging die Fahrt nach Dülmen, um  Walter abzuholen.

Einmal in der Saison ohne Frauen in See stechen- für uns eine liebgewonnene Tradition. Nur Bootsfahrer haben eine Möglichkeit gefunden dem Teufelskreis des Alltags zu entfliehen.

„Den Männertörn“
Dabei handelt es sich es sich um eine archaische maskuline Lebensform, bei der lediglich Abwesenheit von Frauen und ein Schiff nötig sind. Das schönste daran: Sie gilt als politisch korrekt in der Damenwelt. Es ist modern geworden, den Gatten kurzfristig von der Leine zu lassen. Denn es hat sich herumgesprochen, dass eine Woche im Kreise seiner Kumpel Wunder bewirken kann.

Lange bevor es losgeht, wird die Sache alles andere als entspannt. Mann beginnt Wochen vor dem Törn, auf den man sich seit Ende des letzten Törns freut, für die Ausfallzeit vorzuarbeiten. Bei uns Rentnern nutzt die schlaue Partnerin die Steilvorlage. „Du fährst nicht weg bevor nicht dieses oder jenes erledigt ist“. Nachdem „Mann“ sich also derart seine Freiheit erkauft hat, quetscht er sich am Freitagmorgen, völlig fertig mit den ebenso malträtierten Kumpanen ins Auto, fährt zum Liegeplatz, schleppt sich zum Schiff und startet nach flüchtiger Einweisung und flüchtiger Gepäckablage zum sofortigen Törn...

So gegen 7 Uhr war das Gepäck bei Walter verteilt, alle nahmen ihre Plätze ein, und los ging es bei herrlichem Wetter auf die Autobahn in Richtung Hamburg.

Der Verkehr gestattete uns eine schnelle Fahrt. Hinter Hamburg machten wir eine kleine Pause, und nach 6 Stunden Fahrt erreichten wir Lenz am PLauer-See, unseren Charter- Hafen. Die letzten Kilometer nach der Autobahn zum Hafen waren sehr rustikal. Ein Schlagloch löste das andere ab und die Wegbeschriftung gab uns echte Rätsel auf. Nach einer Wegbiegung tauchte dann plötzlich der Hafen auf, in dem fünf Schiffe lagen. Unser Schiff war dann um 15 Uhr abfahrbereit. Es bleibt noch anzufügen: dass das uns zugesagte Schiff defekt war und das Ersatzschiff  wesentlich besser sein sollte. Die Schlafordnung wurde besprochen, und ab ging die Fahrt über den Fleesen und Kölpin-See nach Waren, wo wir um 19 Uhr im Hafen festmachten.

Waren ist heutzutage eine Stadt mit fast mediterranem Aussehen. Die Stadt wurde im 13 Jahrhundert auf einer slawischen Siedlung angelegt. Durch mehrere Stadtbrände im 16. und 17. Jahrhundert wurden die alten Häuser weitgehend vernichtet. Nur wenige Gebäude überstanden diese Zeiten, z.B. die Georgenkirche, Marienkirche und das alte Rathaus. Nach 1700 wurde die Stadt neu aufgebaut. Aus dieser Zeit stammen mehrere alte Bürgerhäuser. Die auffälligsten Gebäude am Hafen sind Speicheranlagen. Sie stammen aus dem 19. Jahrhundert. Durch die Kanalisierung der Elde eröffnete sich ein Schifffahrtsweg von der Havel zur Nordsee. Die Stadt entwickelte sich im 19 Jahrhundert zur bedeutendsten Stadt, und der Hafen zum wichtigsten Umschlagplatz in Mecklenburg- Schwerin für Holz und Kornhandel. Liebe- und stilvoll restaurierte Häuser umsäumen die Hafenmeile. Einige Restaurant laden zu einer Kaffeepause ein. Oder zu etwas anderem als Kaffee??        .                    Dort gibt es ein Haus mit dem schönen Namen „ Mausefalle“...... Daran sind wir aber vorbei gegangen.

Der erste Abend an Bord: Das Abendessen - oder man sollte lieber sagen “Das Diner“ spendiert von unserem „chef de cuisine“, bestand aus Krabben in einer milden Knoblauch- Sahne- Soße mit Baguette. Als Dessert gönnten wir uns einige Gerstensaft- Kaltschalen.

Es folgte die erste Nacht auf unserem Schiff. Bleibt die Frage, warum sich Männer, die teils noch viel Geld dafür zahlen, mit größtem Vergnügen freiwillig auf einem engen Schiff zusammenpferchen, dessen Standard an Wohnqualität sie andernorts nie akzeptieren würden. Wer das seiner Gattin als Entspannung verkauft, muss schwer einen an der Waffel haben. Womit der nächste wichtige Aspekt angesprochen ist: Alkohol. Er fehlt bei keinem Männertörn. Unter Männern kann man morgens ein Bier öffnen, ohne einen zwischen die Hörner zu bekommen. Nur wer will so etwas? Alkoholkonsum verträgt sich schwer mit harten Bootstörns. Eine Ballernacht fordert schon mal zum Würfelhusten auf! Bei uns war das aber kein Problem.

Der nächste Morgen, Samstag der 17.04.2004 begrüßte uns mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Um 10 Uhr waren die Leinen los. Wir verließen den Hafen in südlicher Richtung. Die Fahrt ging über die Müritz, an Schloss Klink und Mirow vorbei und wir machten so gegen 19 Uhr in der Marina Wolfsbruch fest. Die Fahrt bis dahin brachte uns die Technik des Schiffes nahe. So eine Brückendurchfahrt verlangte, da nur jeweils ein halber Meter Luft an den Seiten vorhanden  war, schon mal eine Korrektur mit dem Ruder. Der Kahn aber wollte keine leichte Korrektur. Wenn etwas Steuerbord, dann richtig und zur anderen Seite genau so. Die bessere Art für eine Brückendurchfahrt ist daher, das Schiff schön in die Richtung bringen und die Korrekturen mit der Bugschraube lösen und dann Vollgas am Scheitelpunkt der Durchfahrt.

Die Mecklenburger Seenplatte ist ein Wassersportdorado. Über 100 Seen mit einer Größe von 1ha in einem grandiosen Nationalpark verwöhnen ca. 600 000 Besucher im Jahr. 600 Vogelarten, wie (Moorochse) es ist eine Rohrdommel, Seeadler, Fischadler. Der Unterschied von Seeadler zu Fischadler ist der: Der Seeadler bleibt im Winter hier, der Fischadler wandert nach Kamerun ab und wenn er wiederkommt, dann ist der Frühling da. Von Gänsen, Enten ,Haubentauchern und Teichhühnern ganz zu schweigen. Sogar Kraniche bevölkern die Seen.

Unser Haltepunkt ist die Best Western Premier Hotel „ Marina Wolfsbruch.“ Die Marina ist ein Hafendorf, mit einem Hotel, mehreren Lokalitäten und Ferienhäusern, einem Charterstützpunkt der Blue Crown Line mit ca. 80 Booten, von denen nur so fünf verchartert sind und einer Badelandschaft von 1ooo qm . Diese durften wir auch nutzen. Das haben wir mit Genuss am nächsten Morgen getan.
Ein Anleger wurde gleich neben unserem Schiff eingenommen. 11 Bierchen wurden verzehrt, und jetzt gehörten uns ein Tisch und zwei Stühle, für sage und schreibe  27,50 €. Es kam aber noch besser. Das Bier auf dem Schiff musste aufgefüllt werden, und für eine Schachtel sollten wir 22 € berappen. Nicht mit uns, Bier, Tee und Kaffee wurden bis zur nächsten Tankstelle zurück gestellt.

 

Der 18. 04. 2004 war ein Sonntag.
Er brachte, wie kann man es anders erwarten, schönes Wetter für uns. Sonne und keinen Wind. Es ergab sich, dass ich meine Haarschneideschere in Tätigkeit setzte und der Mannschaft ein windschnittigeres Aussehen verpasste. Das Boot lief gleich einen Knoten schneller bei normaler Gasstellung.

Danach machten wir die Leinen los und ab ging es in Richtung Rheinsberg. Vorwärts ging das Schiff ganz gut. Rückwärts entwickelte es sein Eigenleben. Ein freundlicher Herr am Ufer, der uns über die Bausünden der Marina aufgeklärt hatte gab uns noch seinen Senf zum Ablegen und Wenden dazu. Es kam wie es kommen musste. Das Verdeck unserer Yacht war flach gelegt, nur an den Gerätehalter hat keiner mehr gedacht. Es kann aber auch in der Nacht jemand gekommen sein, der die Brücke in der Ausfahrt niedriger gemacht hat. Da war dann so eine Sollbruchstelle am Dampferlicht und die brach dann auch. Was haben wir uns Gedanken über die Reparatur gemacht. Am Schluss unserer Reise nahm man uns 30 € dafür ab plus 5 € Trinkgeld. Na also.. Glück gehabt.

Die Fahrt ging an diesem Tag, an dem natürlich wieder mal schönes Wetter herrschte, über den Zechliner zum Schwarzen-See. Die Zechliner Fischerei betrieb dort eine Fischhütte. Eine Fischzuchtanlage versorgt 10 Seen mit kleinen Hechten. 500 000 befruchtete Eier, in einigen durchlüfteten Behältern, bringen ca. 90 000 Jungfische. Von diesen Jungfischen erreichen nach einigen Jahren nur 10% eine Fanggröße.

An einem kleinen Anleger für nur 4 Boote machten wir fest. Ein Tisch im Freien - natürlich lachte wieder die Sonne von einem fast blauen Himmel- mit schönem Blick über den See, bescherte uns einen leckeren Zander mit Bratkartoffeln und dazu das obligatorische Bierchen. Die Fahrt ging weiter nach Rheinsberg wo wir vor Anker bei Kaffee und Kuchen die wunderbare Aussicht auf das Schloss genossen. Es gab übrigens an jedem Tag  einen anderen Kuchen. Unsere Frauen hatten uns damit gut versorgt. Als wir zum Abendessen nach Wolfsbruch zurückkehrten, gab es Würstchen und Brot.

Dann, wie an jedem Abend spielten wir wieder Karten. Um 23 Uhr ist der erste Teil der Mannschaft im Vorschiff zur Ruhe gegangen, der Rest hat Alkoholvernichtung geübt. Alles Mögliche an Flascheninhalt wurde durchprobiert, immer nur einen kleinen, aber so ging es abwechselnd weiter bis 2.30 Uhr, dann war endlich Ruhe im Schiff. Es fehlt uns der „Besonnene Manfred“. Holli hat viel erzählt, und in jedem dritten Satz hat er etwas versprochen, nur gehalten hat er davon nichts. Mit „einigen“ Unterbrechungen hat die Mannschaft des Vorschiffs bis 8 Uhr geschlafen. 

Montag, der 19.04.2004
Karl-Heinz und ich sind zum Duschen gegangen und haben dem Rest flotte Musik zum Erwachen spendiert
  An einer Schleuse wurden Bier, Brot und Kaffee gekauft und man glaubt es kaum, es regnet.

Der „ chef de cuisine“, Karl-Heinz, richtete eine Suppe an (delikat), und nach der Mittagspause ging unsere Fahrt durch beruhigende Naturlandschaften, schmale Kanäle, einsame Wälder und fast (boot)-leere Seen. Unterbrochen wurde diese Natur nur von einigen Pfahlbauten. Im Winter macht man Löcher durch das Eis, rammt einige Pfähle in den Boden und errichtet darauf eine Laube, manchmal mit einer Garage für ein Boot. Solche Teilchen sieht man hier sehr oft. So gegen 15 Uhr erreichen wir Mirow. Es regnet immer noch. Wir machen an der Werft fest.

Dienstag der 20.04. 2004.
Die Temperatur im Schiff ist 14°. auf dem Schiff 8,8°,das Wasser hat 7°

Ein leichter Morgennebel lag über dem See. An dem Anleger in Mirow konnte man die rituellen Waschungen nur mit kaltem Wasser bewerkstelligen.
Gegen 8 Uhr, lachten uns frische Brötchen an, der Kaffee ist lecker. Dadurch ist der Anfang des Tages schon mal gelungen. 10 Uhr sind die Leinen los. Das Wetter klart auf. Die Sonne lässt sich durch einige Wölkchen blicken. Die Temperatur ist frisch. Am Mittag erreichen wir Buchholz. Es gibt da einen tollen Yachthafen, in dem wir dann auch fest gemacht haben. Nach einem Gang durch den Ort, mit fünf Häusern, es können auch sieben gewesen sein, kam eine Gaststätte in unser Blickfeld. Die Kneipe nannte sich „Zu den drei Linden“ und sah aus, als ob sie seit mindestens 50 Jahren in diesem Zustand belassen worden ist. Das Innere sah genauso aus. Die Angebote der Küche hat man mit Kreide auf eine dunklere Fläche platziert, auf der man nicht viel schreiben konnte. Blieb uns nur ein Zander. Dieses mal ohne Bratkartoffeln, mit einem seltsamen Kartoffelsalat. Ein freundlicher Wirt hat uns nach unseren Wünschen gefragt und wenn wir auch noch essen wollten, waren seine Worte, dann bitte bald, denn er müsse noch weg. Die Hauskatze hat sich mit Karl-Heinz angefreundet, kam zu ihm auf die Bank und wollte von ihm gekrault werden. Karl-Heinz hat sich bemüht, das Tier los zu werden, nur die Katze wollte gerne bei ihm bleiben. Als es zum Bezahlen ging, ist uns der Zander noch einmal aufgestoßen, er war mit 12,50 € der teuerste Fisch der gesamten Tour.

Wieder im Hafen, als wir gerade ablegen wollten, kam ein kleines, lufttrockenes Männchen auf uns zu. Er stellte sich als Hafenmeister vor und wollte uns für unseren Aufenthalt 5 € abknöpfen. Er betrieb in dem Ort auch eine Gaststätte und wenn wir bei ihm gegessen hätten, so sagte er, konnten wir ohne Obolus anlegen. Nach einer deutlichen Erklärung von Seiten Walters über das Essen, den Kartoffelsalat, den Preis und wenn wir gewusst hätten, und und und... konnten wir dann so von dannen ziehen.

Die Fahrt ging weiter nach Röbel. Über kleine Verbindungskanäle von See zu See, mit begleitender Fauna. Durch die noch recht kleinen Blätter an den Bäumen bot sich uns eine gute Sicht auf die Landschaft. Eichhörnchen und sogar einen Eisvogel konnten wir bei seiner Jagd auf Fische erleben. Der Eisvogel sah aus, wie der in der Fernsehwerbung, nur dieser erwischte keine Flasche Licher- Pils, sondern einen Fisch. In Röbel legten wir in einem tollen Yachtclub an. Ein freundlicher Hafenmeister belegte sogar unser Schiff. Nach dem Anleger stand ein Rundgang durch den recht schnuckeligen Ort an. In einem Gasthaus war der Weg zur Toilette mit der Bezeichnung „ Weh- Zeh“ gekennzeichnet.

Beim Rundgang durch Röbel klingelte mein Telefon. Meine Frau klärte mich über die Wetterlage in Röbel auf. Bei Freunden hatte sie im Internet einen Blick auf Röbel geworfen. Stadt, Land und Wetter gesehen. Die Leute auf den Straßen natürlich auch. Sie hätte uns auch sehen können. Wehe, wenn dann jemand mit der nicht passenden Begleitung unterwegs gewesen wäre. Ein Fluch der Technik. Im Clubhafen befand sich ein tolles Restaurant, wo wir wieder lecker gegessen haben. Es ist müßig zu sagen, was wohl. Danach auf dem Schiff, die Karten auf den Tisch.

Der nächste Morgen. Es ist Mittwoch der 21.04. 2004 
Der Himmel ist bedeckt. Um 9 Uhr wird das Frühstück eingenommen. Danach müssen Bier und Wasser aufgefüllt werden. Mit der vorsorglich mitgenommenen Karre war der 3 km. lange Weg kein Problem.

Der Kurs auf Schloss Klink lag an und um 13 Uhr lagen wir in dem kleinen Hafen fest. Noch vor dem obligatorischen Anlieger erschien eine Hafenmeisterin. Ein liebreizendes Wesen. Nach einer heftigen Standpauke wissen wir jetzt, wie und wann man sich im Hafen anmeldet. Bei dem Gang zum Schloss haben wir dann die Anmeldung nachgeholt. Für unseren Aufenthalt, der Kaffeetrinken auf der Schlossterrasse beinhaltete, sollten wir einen angemessenen Betrag entrichten. Ich habe ihr einen 1/2 € gegeben.
Das Schloss Klink, ein sehr schönes Gebäude mit angrenzendem Wellness- Hotel, war gut besucht. Noch drei Personen saßen an einem Tisch mit uns auf der großen, schönen Terrasse
Bei tollem Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und schönem Blick über den See haben wir dann unseren Kaffee
genossen. Danach ging es wieder aufs Schiff und nach einer leichten Suppe als kleine Zwischenmalzeit unseres „chef de cuisine“ legten wir ab in Richtung Waren.

Der Kreis hatte sich geschlossen und morgen geht es zurück nach Lenz und nach Hause. Am Nachmittag in Waren an der Hafenmeile spendierten wir uns ein Eis. Da unsere Magenflora besser auf Bier ansprach, bekam uns das Eis nicht gut. Nach dem Rundgang durch die Stadt wurde dann durch das Abendessen (im Hafenkontor) mit einigen Bierchen unser Wohlbefinden wieder ins Gleichgewicht gebracht. Nach dem Essen, Kartenspielen nicht vergessen. Es wurde gezockt bis zum „ Gehtnichtmehr“.

Donnerstag, 23.04. 2004    
Karl-Heinz und ich erwachten wieder ein mal im Vorschiff in einer Tropfsteinhöhle. So feucht wie an diesen Tag war es noch nie. Eine Bademütze hätte gute Dienste geleistet und das sogar trotz einer Querlüftung.

Nach dem Frühstück sind wir noch einmal durch das hübsche „ Waren“ geschlendert und haben auf der Terrasse des Hotels „Kleines Meer“ bei schönstem Sonnenschein und erträglichen Temperaturen ein kleines Bier zu uns genommen. Wieder an Bord, ging es in Richtung Lenz, unseren Heimathafen. Da wir noch genügend Zeit hatten, machten wir noch eine Seenrundfahrt in Richtung Plau.

Im Lenzer- Hafen wurden diverse Tanks an unserem Schiff gereinigt und Diesel aufgefüllt. Wir hatten 114 l verbraucht, also ca. 4 l pro Fahrstunde. Das letzte Abendessen, eingenommen in der Kneipe am Hafen in Lenz, natürlich Fisch, (Waller und Zander) schmeckte uns noch einmal. Der Abend sah uns bei einem gepflegten Kartenspiel. Die restlichen Flüssigkeiten wurden natürlich auch gelenzt. In der Nacht hat es geregnet und uns damit unseren Abschied leichter gemacht.

Am nächsten Morgen erschien ein anderer Hafenmeister. Dem passte es nicht, dass wir an der Tankstelle festgemacht hatten. Dann haben wir auch noch den Wunsch geäußert, er möge den Bindfaden öffnen, mit dem er die Zufahrt zum Anleger blockiert hatte, damit wir mit den Fahrzeugen an das Schiff fahren können. Da hat er sich richtig aufgeregt. Nicht dass er so roch wie er aussah, der erzählte auch noch so. „Von den guten alten Zeiten“, die erlebt hatte, und jetzt diese Hektik. Auf eine Frage, wie viel Schiffe heute noch abgehen oder kommen, konnte er uns aber keine Antwort geben. Er sei nur für Fäkalien- Tank, Wasser und Diesel zuständig und so sah er auch aus. Die Abnahme des Schiffes ging zügig vonstatten und um 11 Uhr ging es über Hamburg und Dülmen ab nach Hause.

Was ich vermissen werde, das ist das gemeinsame Frühstück, mit frischen Brötchen und anregenden Gesprächen, untermalt durch sanfte Musik im Hintergrund.

So war wieder einmal am Abend des 23.04.2004 eine schöne Woche zu Ende gegangen und wir sind mal gespannt, was sich Karl-Heinz für den nächsten Törn ausdenkt.